- Kriminologie / Phänomen / Thomas-Gabriel Rüdiger
Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger
Phänomen Digitalisierung
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Aus kriminologischer Sicht muss man sagen, wir haben einen digitalen Raum geschaffen, der keine physischen Grenzen kennt, der global ausgerichtet ist und der dadurch auch zu einem Kriminalitätsort für Menschen weltweit geworden ist und aus allen Altersstufen besteht. Das bedeutet für uns ist es eigentlich normal, dass zum Beispiel ein neunjähriges Kind mit einem 35-jährigen Brasilianer zum Beispiel kommunizieren kann, wenn er die Sprachfähigkeiten hat. Und selbst das ist nicht mehr notwendig, weil es gibt viele Fälle, wo mittlerweile mit Übersetzungssoftware beispielsweise sexuelle Belästigungen oder sexuelle Handlungen im Netz durchgeführt werden. Und ich glaube, dass das ein Aspekt ist, den wir sehen müssen, dass das Netz global geworden ist und ein globaler Interaktions- und Kommunikationsraum ohne physische Grenzen, in dem sich alle Menschen bewegen, woraus Kriminalität auch entsteht und dafür haben wir noch keine Lösung. Das Internet wurde eigentlich geprägt von Erwachsenen für Erwachsene und wurde auch so konstruiert. Risiken oder die Probleme, die sich für Kinder dabei ergeben, was für Herausforderung sie in einem Netz von Erwachsenen haben, dass spielt eigentlich keine Rolle. Dabei müssen wir aber wissen, dass natürlich Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren teilweise, bereits zu 100 Prozent im Netz unterwegs sind, auch über die Smartphone-Entwicklung. Hieraus ist eine Vielzahl gerade kriminologisch relevanter Probleme entstanden. Wir haben immer mehr Jugendliche und minderjährige Tatverdächtige bei denen wir noch gar keine Mechanismen haben. Warum auch? Sie wachsen auf in einem Raum, der vom digitalen Narzissmus geprägt ist, wo man sich also selbst präsentiert um Likes zu bekommen, für Follower-Zahlen. Erwachsene sind darauf vorbereitet oder im besten Fall darauf vorbereitet. Kinder und Jugendliche leider noch immer nicht. Und das anzugehen, das ist eine Herausforderung, über die wir uns unterhalten müssen.
Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger
- Seit 2013 Promovend zum Dr. jur. in einem intradisziplinären Promotionsvorhaben an der juristischen Fakultät (Herr Prof. Dr. Mitsch) in Kooperation mit dem Institut für Informatik (Frau Prof. Dr. Lucke) der Universität Potsdam, Promotionsthema „Die onlinebasierte Anbahnung des sexuellen Missbrauchs eines Kindes – Eine kriminologische und juristische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Cybergrooming“
- Seit 2012 Kriminologe und Lehrbeauftragter am Institut für Polizeiwissenschaft der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg, Forschungsschwerpunkte Cybercrime, Interaktionsrisiken Sozialer Medien sowie polizeilicher Umgang mit Sozialen Medien.
- 2008 – 2010 Studium der Kriminologie im weiterbildenden Masterstudiengang an der Universität Hamburg, Masterarbeit mit dem Titel „Gamecrime und Metacrime – strafrechtlich relevante Handlungen im Zusammenhang mit virtuellen Welten“, Abschluss zum Master of Arts
- 2006 – 2012 Beamter im Ministerium des Innern des Landes Brandenburg, Bereich Internationale polizeiliche Zusammenarbeit
- 2003 – 2006 Studium des Polizeivollzugsdienstes an der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg, vorgelegte Diplomarbeit zum Thema „Aufbau und Aufgabe der deutschen Polizei, vornehmlich der Kriminalpolizei, in den besetzten Gebieten 1939 – 1945“, Abschluss zum Diplomverwaltungswirt-Polizei (FH)
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