Gesa Stückmann
Neue Präventionsmittel
- Stückmann: Phänomen
- Stückmann: Gefährdung
- Stückmann: Vision
Ich setze das Format Live-Webinar für meine Schulungen zum Thema „Recht und Unrecht im Internet“ seit Ende 2013 ein, um Schulen bundesweit zu den Themen zu sensibilisieren. Das Format ist aus meiner Sicht unschlagbar:
Ich kann in 90 Minuten viele Menschen gleichzeitig in allen Bundesländern erreichen, und sogar auch im Ausland. Ein Webinar für die MitarbeiterInnen des Auswärtigen Amtes wurde nicht nur von den Standorten in Berlin und Bonn, sondern auch in den Botschaften in Paris, Sofia, Dakar, Rabat, Madrid, Tel Aviv u.a. genutzt.
Das Format ist natürlich nicht dafür geeignet, individuell zu arbeiten, aber für meine Themen (Cybermobbing, Recht am eigenen Bild, Sexting, Cybergrooming) ist der Einsatz optimal: Von 2014 bis jetzt habe ich 1.200 Webinare neben meiner Anwaltstätigkeit durchgeführt und rund 60.000 Menschen bundesweit – vorrangig Schüler, aber auch Eltern und LehrerInnen – erreicht.
Ein weiterer Vorteil: Das Format gibt auch den Zuschauern die Möglichkeit gegenüber der Referentin „anonym“ zu bleiben. Als ich die Idee, Webinare anstelle von Vorträgen vor Ort zu geben, mit Freunden besprach, kam immer wieder der Einwand: Das ist so unpersönlich, die Schüler sehen Dich nur auf der Leinwand. Tatsächlich hat sich das jedoch als Vorteil herausgestellt: Wenn ich das Webinar beendet habe, sind die SchülerInnen mit ihren LehrerInnen oder SchulsozialarbeiterInnen allein – und dann öffnen sie sich, erzählen ihre Erlebnisse, von aktuellen Cybermobbing-Vorfällen, die die Erwachsenen natürlich nicht mitbekommen.
Live-Webinare sind auch einem Youtube-Video vorzuziehen: Ich kann neue Fälle, Urteile oder Gesetze tagesaktuell in das Webinar einarbeiten. Das Webinar „Law4school“ lebt: Was ich 2013 erzählt habe und womit ich die TeilnehmerInnen heute konfrontiere – dazwischen liegen Welten.
Und schließlich ist das Format interaktiv: Über Umfragen beziehe ich die TeilnehmerInnen mit ein. So gibt es für die 5./6. Klasse ca. 16 Umfragen in 90 Minuten. Das sind kleine Fälle „Wie würdet Ihr entscheiden?“ oder auch die Abfrage, welche Anwendungen sie nutzen.
Schließlich der zeitliche Aspekt: 200 Webinare im Jahr entsprechen einer reinen Sprechzeit von 300 Stunden, also 25 Stunden im Monat. Wollte man diese Vorträge vor Ort in Schulen halten, könnte ich je Vortrag nur eine Klasse erreichen und nicht wie jetzt mehrere parallel. Außerdem kämen zahlreiche weitere Stunden hinzu für An- und Abreise.
Gesa Stückmann
- geb. in Düsseldorf
- 1988 – 1990 Lehre zur Bankkauffrau
- 1990 – 1994 Studium Rechtswissenschaften in Trier, 1. Staatsexamen
- 1996 2. Staatsexamen in Rostock
- Seit 2016 Rechtsanwältin in Rostock in eigener Kanzlei
- Verheiratet, 2 Kinder (14 und 19 Jahre)
- Sie bearbeitet seit 2007 Fälle von Cybermobbing und hält daneben ehrenamtlich Vorträge an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern – seit 2013 via Webinar bundesweit: rund 1.200 Webinare mit ca. 70.000 TeilnehmerInnen
- 2011: Landespräventionspreis Mecklenburg-Vorpommern. 2018: EMOTION Award „Soziale Werte“. 2019: Auszeichnung NDR „Nicht meckern, machen!“
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