- Pädagogik / Gefährdung / Gregory Grund
Gregory Grund
Neue Präventionsaufgaben
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Auch Gewalt und Kriminalität digitalisiert sich. Wobei mein Eindruck ist, dass neue Spielformen hinzukommen, aber die Alten nicht verdrängt werden. Ich möchte Ihnen gerne ein sehr wichtiges Werkzeug von mir zeigen: Das ist mein Smartphone. Auf diesem Gerät sind so viele persönliche und intime Informationen über mich gespeichert, wie noch nie irgendwo auf der Welt. Ich glaube sogar, dass wenn Sie meine Familie und meine Freunde befragen und die Ihnen alles über mich erzählen, was sie wissen, dass Sie dann immer noch nicht so viel Wissen, als wenn Sie mein Smartphone auslesen können. Ein sehr mächtiges Werkzeug, was mich aber auch sehr verwundbar macht! Das heißt, dass Smartphones und natürlich auch unsere Rechner als Ziele sehr lukrativ sind. Wir erleben das auch in größeren Kontexten, wie gerade hier die Stadt Frankfurt als Dienstleister für digitale Angebote lahmgelegt wurde. Universitätsnetzwerke werden verschlüsselt, der Bundestag hatte Probleme. Wir haben also öfters mit dem Fall zu tun, dass Festplatten verschlüsselt werden und dann gegen eine Lösegeldforderung wieder freigemacht werden. Wir sehen an Identitätsdiebstählen, dass sich Menschen als andere Personen ausgeben können, aufgrund der digitalen Werkzeuge. Das sind alles sehr neue Spielformen von Kriminalität in der Digitalisierung. Das Netz hat auch den Handel mit illegalen Gütern revolutioniert. Es war noch nie so einfach sich eine Handgranate und ein Kilo Koks per Päckchen nach Hause schicken zu lassen. Und auch Gewalt hat in der Digitalisierung ein ganz neues Gesicht bekommen. Wir fangen als Gesellschaft gerade erst an, uns über Hasskommentare und den Umgang damit, Gedanken zu machen. Beleidigung, Morddrohungen etc. finden ebenso digital statt und haben auch auf uns Menschen psychologisch gesehen eine ganz ähnliche Wirkung wie jegliche direkte face to face Gewaltandrohung oder Anwendung. Auch sexuelle Gewalt wird in der Digitalisierung noch mal ganz anders möglich. Ich habe dabei im Sinn, dass Jugendliche und Kinder von Erwachsenen angesprochen werden können, dass auch der Handel mit Bildern rund um Kinderpornografie ganz anders möglich ist und wir als Gesellschaft dort auch noch zu wenig technisch, aber auch pädagogische Haltung entwickeln und Lösungen anbieten können.
Gregory Grund
- 2000 – 2007 Studium der Erziehungswissenschaften mit Abschluss Diplom-Pädagoge an der Goethe Universität Frankfurt
- 2006 – 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe Universität Frankfurt im Bereich „elearning“
- 2009 – 2014 Lehrbeauftragter am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe Universität Frankfurt im Bereich im Bereich „Medienpädagogik“
- Ab 2010 mit Florian Borns und Jörg Schüler selbstständig im Bereich Medienerziehung aktiv
- Ab 2013 Beginn des Projekts Digitale Helden
- 2013 Veröffentlichung des Buches „99 Tipps Social Media“ bei Cornelsen mit Barbara Kettl-Römer
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