- Psychologie / Gefährdung / Prof. Dr. Judith Ackermann
Prof. Dr. Judith Ackermann
Neue Präventionsaufgaben
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Da für meinen Bereich besonders relevant ist, wie sich Menschen in digitalen Medien umtreiben, ist das natürlich auch eine der Herausforderungen im Bereich Kriminalitäts- oder auch Gewaltprävention, weil natürlich neue Kanäle geschaffen werden, über die sich strategisch vernetzt werden kann. Mitunter werden die auch verlagert in nicht mehr so sichtbare Kanäle, denn wir haben natürlich den Fall, dass relativ viel von unserer Kommunikation in digitalen Kontexten aufgezeichnet wird, überwacht wird. Das heißt, es werden auch immer wieder Wege geschaffen, wie kann ich mich über diese Überwachungsmechanismen hinweg vernetzen und mitunter auch zu riskanten Verhalten verabreden. Das heißt, das ist etwas, was eine neue Qualität bekommen hat, weil ich natürlich viel gezielter mich mit Personen in Austausch setzen kann, die das vielleicht verstärken oder die mich auch in meiner Einstellung verstärken können. Radikalisierung ist zum Beispiel ein ganz großes Feld in dem Bereich, weil wir sehen, dass auch durch die Algorithmen die teilweise sehr von Vorurteilen behaftet sind und einfach Elemente höher ranken, wenn sie sehr emotional sind, wenn sie sehr polarisierend sind, wenn sie sehr viel Austausch befördern, dazu führen, dass wir schneller mit radikalen Positionen in Kontakt kommen. Und da ist natürlich wichtig zu schauen, wie beeinflusst das eigentlich die Menschen, gerade auch jugendliche Personen, weil wir wissen das Jugendliche das schon als wichtig schätzen, wenn ihre berühmteren YouTuber*innen, die sie mögen, denen sie vertrauen, Ideen dafür haben wie sie sich an der ein oder anderen Stelle verhalten könnten. Das heißt da zuschauen, okay wie kann ich Jugendliche auch dazu bringen, dass sie das einschätzen können, dass sie wissen aus welcher Richtung kommt denn eigentlich jetzt welche Quelle, um sich nicht in der negativen Richtung beeinflussen zu lassen.
Prof. Dr. Judith Ackermann
- Seit 2019: Leiterin des BMBF-Forschungsprojekts DISA – Digitale Inklusion im Kontext Sozialer Angststörungen (gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Heidmann)
- Seit 2017: Leiterin des BMBF-Forschungsprojekts PKKB: Postdigitale Kunstpraktiken in der Kulturellen Bildung – Ästhetische Begegnungen zwischen Aneignung, Produktion und Vermittlung (gemeinsam mit Prof. Dr. Marian Doerk und Prof. Dr. em. Hanne Seitz)
- Studium der Medienwissenschaft, Computerlinguistik, Psychologie und Schauspiel in Bonn und Köln
- Promotion in Medienwissenschaft an der Universität Bonn (2011)
- Seit Januar 2017 Professorin für Digitale und Vernetzte Medien in der Sozialen Arbeit an der FH Potsdam (Vertretung der Professur seit Okt. 2016)
- Zuvor wissenschaftliche Koordinatorin des interdisziplinären DFG-Graduiertenkollegs „Locating Media“ an der Universität Siegen und Lehrkraft für besondere Aufgaben im medienwissenschaftlichen Seminar Siegen (2013-2016)
- 2012-2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (Abteilung: Digitale Medien in der beruflichen Bildung, PT-DLR)
- Gastprofessuren an der School of Design des Politecnico di Milano (2015 bis 2019) und der Filmuniversität Babelsberg (Digitale Medienkultur, 2012/13)
- Dozentin im Weiterbildungsmaster Spiel- und Medienpädagogik an der Ernst Abbe Hochschule Jena (ab WS 2016/2017)
- Schauspielerin im Bereich Kindertheater am Horizont Theater Köln (seit 2014)
- Initiatorin des internationalen Urban Games Festivals playin’siegen (seit 2015)
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