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PD Dr. Jessica Heesen
Phänomen Digitalisierung
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Digitalisierung bedeutet zum einen Medialisierung und zum anderen Datafizierung. Medialisierung ist ein Phänomen, das wir alle aus unserem Alltag kennen. Das heißt wir benutzen unser Handy, unser Handy ist immer dabei. Das ist ein so genannter technischer Alleskönner. Wir können damit kommunizieren, mit anderen in Kontakt treten, wir können damit ein Ticket buchen, wir können damit ein Auto buchen, wir können andererseits aber auch all diese Daten, die in den sozialen Medien vorliegen, die über unser Handy gesammelt werden, auswerten. Und das ist das Phänomen Datafizierung. Es geht zusätzlich auch noch darüber hinaus. Wir leben in einer Welt, die immer mehr mit Sensoren ausgestattet ist. Smart Living zum Beispiel ist in dem Zusammenhang ein Stichwort aber auch die intelligente Kameraüberwachung in einem Bahnhof steht für dieses Phänomen. Überall können also Daten gesammelt werden, über uns, über unser Verhalten und über die Art wie wir kommunizieren. Das ist natürlich ein Phänomen, das sich auch die Kriminalprävention zu Eigen macht. Wir können alle diese Daten nehmen und wir können hier ganz neue Überwachungssituationen herstellen. Wir können Prognosen darüber machen, was in Zukunft passieren wird und welche Form von Kriminalität in bestimmten Vierteln zum Beispiel virulent werden. Die Jugendlichen sind mit der Situation, dass sie selber auch Medienproduzenten und Medienproduzentinnen sein können. Das heißt, sie haben eine ganz neue Verantwortung, die sie schultern müssen. Also jedes einzelne Kind oder jeder einzelne Schüler muss sich selbst entscheiden, ob es zum Beispiel ein gewalthaltiges Video weiter schicken möchte. Also wir haben auch viele Probleme mit Mobbing in den sozialen Medien und das sind ganz neue Medienwelten, in denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten für das wir noch kein gutes Instrumentarium gefunden haben. In der Bildung aber auch in den persönlichen Erziehungsaufgaben der Eltern hiermit zurechtzukommen. Was Kinder und Jugendliche häufig sehen, sind sehr gewalthaltige Bilder, die sie dann weiterleiten oder aber teilweise auch selber erzeugen. Hier besteht dann oft auch wenig Sensibilität dafür zum Beispiel im Bereich Nacktbilder oder auch Szenen vom Schulhof, wo jemand verprügelt wird. Alles das wird natürlich dazu beitragen, dass sich Kinder und Jugendliche in einer Welt sehen, in der Gewalt andauernd präsent ist über die sozialen Medien und das ist natürlich ein gesellschaftlicher Auftrag mit diesem Phänomen umzugehen.
PD Dr. Jessica Heesen
- Leiterin des Forschungsschwerpunkts Medienethik und Informationstechnik am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen
- Promotion an der Universität Stuttgart
- Habilitation am Karlsruher Institut für Technologie mit venia legendi im Fach Philosophie
- Forschungsschwerpunkte: Sozial- und Technikphilosophie, Ethik, Informations-, Medien- und Sicherheitsethik.
- Die Software aus den USA in Bezug auf überwachte Schüler_innen
- Einen Hinweis auf das Ethik-Gutachten für den Präventionstag , hier ist auf S. 113 eine Ausführung zu IT im Präventionskontext
- Informationen zum Predictive Policing
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