- Kriminologie / Phänomen / Prof. Dr. Thomas Görgen
Prof. Dr. Thomas Görgen
Phänomen Digitalisierung
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Digitalisierung verstanden als die Verbreitung, Einführung von digitalen Technologien ist heute einer der Megatrends, die Wirtschaft Gesellschaft Politik in ganz ganz starkem Maße prägen. Man spricht ja nicht umsonst auch oft von einer digitalen Revolution. Diese digitale Revolution hat unser Alltagsleben in ganz vielen Bereichen verändert. Wenn wir daran denken wie wir heute arbeiten, wie wir heute lernen, wie wir heute kommunizieren, mit wem wir kommunizieren, welche Medien wir dafür wählen, wie wir kaufen, verkaufen, konsumieren, wie wir uns informieren, welche Informationen wir beziehen und welche wir nutzen, wiewir uns politisch bilden, wie wir einen politischen Willen bilden. All das sind Dinge, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten in ganz ganz starkem Maße unter dem Einfluss der Digitalisierung verändert haben. Ich begreife diese Digitalisierung in erster Linie sehr positiv, nämlich als eine Erweiterung von menschlichen Handlungsmöglichkeiten. Fast all das, was wir in all den vergangenen analogen Zeitaltern konnten, das können wir heute auch noch. Wir haben aber viele viele Möglichkeiten dazu erworben. Möglichkeiten die unsere Handlungsspektren erweitern. Das hat auch seine Belastungen und seine Schattenseiten, die kann es auf jeden Fall haben. Die permanente Verfügbarkeit von Informationen kann so dazu führen, dass man sich verpflichtet fühlt, dauernd informiert zu sein. Wir können denken, Stichwort Filterblase, an mögliche Gefahren hinsichtlich einer sehr einseitigen Information, an der Kommunikation nur mit Gleichgesinnten, einem Sich-ein-Kapseln in bestimmte Weltbilder. Das sind ganz sicher Schattenseiten und Gefährdungen, die mit der Digitalisierung auch verbunden sind. Im Wesentlichen aber, ich wiederhole das, bedeutet es für mich eine Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten.
Prof. Dr. Thomas Görgen
- Dipl.-Psychologe
- seit 2008 Professor an der Deutschen Hochschule der Polizei (Münster) und Leiter des Fachgebiets Kriminologie und interdisziplinäre Kriminalprävention
- Studium der Psychologie an der Universität Trier
- wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Trier, der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (Hannover)
- Lehraufträge an verschiedenen polizeilichen und öffentlichen Hochschulen
- aktuelle Arbeitsschwerpunkte u.a.: politischer Extremismus / Radikalisierung / Radikalisierungsprävention; Gewaltkriminalität; Viktimisierungen in vulnerablen Populationen; kriminalpräventive Strategien und Handlungsansätze
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