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Prof. Dr. Judith Ackermann
Neue Präventionsmittel
- Ackermann: Phänomen
- Ackermann: Gefährdung
- Ackermann: Vision
Digitalisierung liefert vor allen Dingen Potenziale für die Kriminalitätsprävention dadurch, dass sie interaktiv ist und immer immersive Räume gestalten kann. Das heißt, ich kann mich in bestimmte Situationen durch Technologie gestützt leichter einfühlen, was auch dazu führen kann, dass ich sie eher antizipieren kann und mitunter schauen kann, wie können sie auch vermieden werden. Es können Personen ganz gezielt in Erfahrungsräume versetzt werden, um sie vorzubereiten oder auch kann es genutzt werden, um durch interaktive Filme beispielsweise Personen einfach mal für einen Moment die Perspektive einer Täterperson einzunehmen und zu schauen, an welchen Stellen eigentlich wie reagiert werden könnte. Das sind zum Beispiel neue Potenziale also Interaktivität und Immersion. Wenn man es jetzt weiter denkt, also wenn man bei sozialen Netzwerken erstmal nicht stehen bleibt, wobei soziale Netzwerke natürlich den Vorteil haben, dass sie sehr niederschwellig sind und das sehr schnell sehr viele Personen mit Informationen erreicht werden können, auch jüngere Menschen, wenn man davon sich aber nochmal lösen würde, dann ist Virtual Reality auf jeden Fall ein ganz wichtiges Szenario, wo noch viel dran gearbeitet wird. Also zu schauen, welche Situationen kann ich schaffen und was kann ich eigentlich damit erzielen und wie das zum Beispiel? Auch ein wichtiger Bereich im Moment, wie kann ich die Leute dabei begleiten wieder aufzutauchen aus dieser virtuellen Realität, dass sie also die Erfahrungen die sie haben, die teilweise ja verstörend sein können, nicht vollständig bei sich behalten, sondern eben aufarbeiten, kontextualisieren. Wir haben jetzt gerade an der FH Potsdam ein neues Projekt gestartet wo auch mit virtuellen Realitäten unter anderem gearbeitet wird und da geht es um digitale Inklusion im Kontext sozialer Angststörungen. Da erforschen wir beispielsweise wie invasive Szenarien genutzt werden können, um Personen an der Lebensrealität von Menschen mit sozialen Angststörungen teilhaben zu lassen und dadurch auch bestenfalls die gesellschaftliche Wahrnehmung der Angststörungen zu verändern und mehr Bewusstsein zu schaffen. Und auf der anderen Seite geht es auch darum, zu schauen, wie kann ich mit virtuellen Realitäten Menschen beispielsweise soziale Situationen erproben lassen, niedrigschwellig und auch von ihnen selbst entschieden, wie weit das gehen soll. Um sich auch wieder eher in physische soziale Situationen begeben zu Können.
Prof. Dr. Judith Ackermann
- Seit 2019: Leiterin des BMBF-Forschungsprojekts DISA – Digitale Inklusion im Kontext Sozialer Angststörungen (gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Heidmann)
- Seit 2017: Leiterin des BMBF-Forschungsprojekts PKKB: Postdigitale Kunstpraktiken in der Kulturellen Bildung – Ästhetische Begegnungen zwischen Aneignung, Produktion und Vermittlung (gemeinsam mit Prof. Dr. Marian Doerk und Prof. Dr. em. Hanne Seitz)
- Studium der Medienwissenschaft, Computerlinguistik, Psychologie und Schauspiel in Bonn und Köln
- Promotion in Medienwissenschaft an der Universität Bonn (2011)
- Seit Januar 2017 Professorin für Digitale und Vernetzte Medien in der Sozialen Arbeit an der FH Potsdam (Vertretung der Professur seit Okt. 2016)
- Zuvor wissenschaftliche Koordinatorin des interdisziplinären DFG-Graduiertenkollegs „Locating Media“ an der Universität Siegen und Lehrkraft für besondere Aufgaben im medienwissenschaftlichen Seminar Siegen (2013-2016)
- 2012-2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (Abteilung: Digitale Medien in der beruflichen Bildung, PT-DLR)
- Gastprofessuren an der School of Design des Politecnico di Milano (2015 bis 2019) und der Filmuniversität Babelsberg (Digitale Medienkultur, 2012/13)
- Dozentin im Weiterbildungsmaster Spiel- und Medienpädagogik an der Ernst Abbe Hochschule Jena (ab WS 2016/2017)
- Schauspielerin im Bereich Kindertheater am Horizont Theater Köln (seit 2014)
- Initiatorin des internationalen Urban Games Festivals playin’siegen (seit 2015)
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