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Prof. Dr. Daniel Hajok
Neue Präventionsaufgaben
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Gewalt und Kriminalität ist natürlich auch immer sehr drastisch formuliert. Ich werde es ein bisschen vorsichtiger formulieren. Das natürlich in der digitalen Welt sich die Risiken insgesamt für das Heranwachsen, aber auch das Aufwachsen und das Leben in der Gesellschaft stark erweitert haben. Also wir haben verfrühte Zugänge zu allen inhaltsbezogenen Risiken. Sex, Extremismus, Gewalt sind hier die Themen. Wir haben neue konsumbezogene Risiken, also die aggressiven Formen von Werbung, die in die digitale Welt hineingezogen werden. Mit dem entsprechenden Umgang mit personenbezogenen Daten, mit zielgruppenspezifischer Werbung, solchen Dingen. Wir haben dann die neuen Formen von so genannten kommunikationsbezogenen Risiken, also an dem Punkt, wo Menschen immer mehr entgrenzt digital miteinander in Austausch und Kontakt treten, haben wir auch vermehrt mit Hate Speech, mit Hassreden zu tun. Wir haben es mit Niedermachen einzelner, Ausgrenzung zu tun, mit Mobbing im weitesten Sinne. Und der letzte Punkt sind natürlich die neuen verhaltensbezogenen Risiken: Menschen und auch junge Menschen haben immer früher die Gelegenheit, die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und dementsprechend sind es hier und da diejenigen selbst, die die Grenzen zuweilen überschreiten mit explizitem sexuellen Material von sich, was sie online stellen. Mit dem Niedermachen anderer oder, dass sie so tief in die Welt der Medien eintauchen, so tief in die digitale Welt eintauchen, dass sie von allein nicht mehr rauskommen. Das verweist natürlich alles direkt auf neue Ansprüche von Prävention. Das heißt einerseits die Zielgruppen dort abholen, wo sie ohnehin unterwegs sind, also in der digitalen Welt. Stärkung von Peer-to-Peer Ansätzen und natürlich auch eine frühzeitige präventive Arbeit, bevor die Menschen in der digitalen Welt aktiv werden, dass man über Chancen und Risiken aufklärt.
Prof. Dr. Daniel Hajok
- geb. 1970
- Kommunikations- und Medienwissenschaftler
- 1997 bis 2004 wissenschaftliche Tätigkeiten an der Uni Leipzig und FU Berlin
- Danach freiberuflich Gutachter, Empiriker, Dozent und Fachautor
- Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Kindheit, Jugend und neue Medien (AKJM)
- langjähriges Mitglied des Beschwerdeausschusses und der Gutachterkommission der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM)
- Seit 2018 Honorarprofessor an der Uni Erfurt
- Arbeitsschwerpunkte: Medien, Gesellschaft und Soziale Arbeit, Kinder- und Jugendmedienschutz, Medienpädagogik und Medienerziehung
- Konzeption und Durchführung diverser Forschungsprojekte, Gastvorträge und Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen und Universitäten
- Dozent in der Fort- und Weiterbildung sowie Gutachten, Expertisen, Rezensionen und zahlreiche Fachbeiträge vor allem zum Spannungsfeld „Kindheit – Jugend – Medien“
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